Ariana is hiking south bound on the Haute Randonnée Pyrénéenne

Arles Sur Tech

Die letzten Tage gingen genauso super weiter wie der Abschnitt davor. Heute bin ich auf einem Campingplatz in Arles Sur Tech angekommen. Die letzte Dusche vor Banyuls. Leider gibt es keine schöne Bergseen oder Flüsse mehr in denen man sich waschen könnte, was bei den Temperaturen aber dringend notwendig wäre. Die nächsten Tage sind 35-37 Grad vorher gesagt. Und da wir auch nicht mehr wirklich hoch sind, werde ich das auch voll abbekommen. Heute allerdings geht es noch in den Pool. 😄 Vor drei Tagen ging es noch auf schönen Ridgelines und über Gras-Kuppen auf über 2000 Meter. Wasser dort oben gibt es nicht. Das heißt Morgens ist der Rucksack schwer. Die Aussicht hat sich auch stark geändert. Die umliegenden Berge fehlen und man blickt in die weite Ebene von Perpignan. Das Meer konnte ich leider nicht sehen, da es zu dunstig war. Obwohl man es wohl schon seit Tagen sehen sollen könnte. Kommt bestimmt bald. Ein Nachmittags Gewitter habe ich in einem Refugio ausgesessen und mich mit ein paar GR 10 Wanderern angefreundet. Die letzten beiden Tage ging es dann durch den grünen Tunnel. Die Farne sind zurück 😄 Heute schon auf 250 m abgestiegen. Die nächsten Tage werde ich wohl einfach auf dem GR10 bleiben. Die Strecke ist eh fast die gleiche, bis auf ein paar unnötige Gipfel in der prallen Mittagssonne. In 3.5 Tagen sollte ich in Banyuls am Meer liegen ⛱️

checked in at 8/14/2023

Refugio d'Ulldeter

Nachdem Pas de la Casa so hässlich war, dass ich dort keinen Zero machen wollte, waren die vergangenen drei Tage eine der schönsten die ich in Erinnerung behalten werde. Am ersten Tag hatte ich kaum Steigungen, weder aufwärts noch abwärts was eine wirklich schöne Abwechslung war. Gestern bin ich dann mal wieder eine Umgehung auf dem GR10 gegangen und könnte mir kaum vorstellen, dass der Gipfel schöner gewesen wäre. Es ging mal wieder durch ein riesen langes Tal, durch das sich ein schöner Fluss gezogen hat. Viel Gras und weidende Tiere. Hatte etwas angenehm beruhigendes. Anschließend bin ich an einen großen Stausee gekommen. Habe natürlich Mittagspause mit einer willkommen Abkühlung gemacht. Entlang des Sees ging es durch einen schönen Wald über einen angenehmen Pfad. Immer wieder schauten fast weiße Felsen und Steine heraus. Dann ging es zum Abstieg nach Bolquere, und allmählich waren sehr viele Muggle unterwegs. Schöne Orte hat man leider selten für sich. Im Dörfchen einkaufen, und dann eine Mitfahrgelegenheit bekommen um ein unliebsames Stück Wandern auf der Landstraße zu vermeiden. Am Abend ging es dann noch ein steiles Tal hinauf, bis zur ersten flachen Stelle an der ich schlafen konnte. Heute ging es sehr lange von Gipfel zu Gipfel entlang der Spanischen und Französischen Grenze. Auf ca. 2800 Metern war der Ausblick überwelttugend. Und das beinahe den ganzen Tag lang 😊 Morgen steht ein langes Stück ohne Wasser an, und so habe ich mich heute entschieden im Refugio d'Ulldeter zu bleiben. Werde hier verköstigt und konnte sogar Duschen! (Wobei ich mich langsam schon an die kalten Bäche gewöhnt habe) Die Landschaft hat sich nun eindeutig gewandelt, und es ist wirklich trockener geworden. Mittags ziehen große Wolken auf und für Morgen Nachmittag sind Gewitter vorhergesagt. Das bedeutet früh los gehen!

checked in at 8/11/2023

Pas de la Casa

Hoppla, schon bin ich durch Andorra durch gewandert 😄 Das ging wirklich schnell, aber wenn es läuft, dann läuft es! Es gab auch schreiben kleinen Vorgeschmack auf die kommende finale Ertappe. Es ist heiß! 🥵 Zum Glück gibt es noch genügend viel Wasser, die Bäche fließen, aber ich habe schon den ein oder anderen ausgetrockneten See gesehen. Heute habe ich bestimmt Sechs Liter getrunken. Aber Anstiege bei praller Sonne sind schon brutal. Wobei ich mir einen Spaß daraus gemacht habe heute (Gruß geht raus an Dirk) andere Wanderer mit dem größten Strahlen und bester Haltung zu überholen und zu sagen "beautiful day, isn't it?". Eigentlich wollte ich Morgen einen Nearo hier nach Pas de la Casa machen, aber ich denke Ich bin heute einfach zu früh aufgewacht. Gestern Nacht habe ich nämlich mal wieder Cowboy Camping ausprobiert. Nach dem tagsüber die Luft schon geflimmert hat und keine Wolke weit und breit war, dachte ich mir dass nicht all zuviel Kondensation auf dem Schlafsack entstehen kann. Der Plan ist aufgegangen! Der Sternenhimmel war atemberaubend! Weit und breit keine Lichtverschmutzung, so konnte ich sogar die Milchstraße ganz klar erkennen. Die Daunenjacke hat es aber doch gebraucht. Morgen mach ich mir den Nearo dann einfach andersrum. Ich geh erst am Nachmittag los, und geh hier morgens noch gemütlich einkaufen. Mit etwas Glück, kann ich in zwei Tagen schon das Mittelmeer sehen vom Pic de Carlit. Aber ich bin mir noch nicht sicher ob ich Lust auf diesen Gipfel habe. Melde mich in ca. 3-4 Tagen wieder. Happy Trails!

checked in at 8/8/2023

Arinsal

Ich habe es nach Andorra geschafft! Das war am Anfang noch so weit entfernt, dass ich noch gar nicht darüber nachdenken könnte. Ich habe sogar schon die ersten Zypressen gesehen. In ca. 3 Tagen bin ich in Pas de la Casa und dann fängt die letzte Etappe an. Der Mittelmeer-Teil. Gefühlt geht es langsam in den Endspurt. Die letzten beiden Tage habe ich sehr genossen, bis auf die Nacht, aber dazu mehr später. Ich glaube, dass ich die schwierigen Tage zuvor uberwu habe und immernoch in den Hiking Boots stehe hat mir nochein Antrieb verliehen. Ja so ein Gefühl von Errungenschaft. Die Strecke war auch wirklich super! Es ging durchweg entlang weiß roten GR Markern, wobei ich eigentlich erst ab den zweiten Tag wieder auf dem GR11 war. Aus Tavascan heraus war wieder dieses magische Verwandlung von diesem großen breiten Tal, mit einem kräftigen Fluss und einer geteerten Straße, dass sich stückweise verschmälert, und steiler wird. Die Straße wird zur Dirtroad, zum Weg und schließlich zum Pfad. Der Fluss, wird auch immer kleiner aber nicht weniger ansehnlich, mit vielen kleinen Zuflüssen und Wasserfällen. Das Gelände wird langsam steiler und felsiger. Ich sehe zum Ende vom Tal und wie es begrenzt wird von Berg und Fels wie eine Mauer. Um jede Biegung die ich gehe, frage ich mich, wo genau man diesen Berg wohl überschreiten wird. Der Pfad geht irgendwann steil in Serpentinen, und ich erreiche ein Plateau auf dem ein klarer türkis-bkauer Bergsee den kleinen Bergbach speißt. Und nun erkenne ich leicht angedeutet einen Pfad mit ein paar einzelnen Markierungen und Steinmännchen über ein Boulderfeld, dass einen über den Berg bringen wird. Boulderfelder im Anstieg sind immer mental stimulierend, da es wie ein Treppen-Such-Spiel ist. Vermeintlich oben angekommen ist aber noch kein weiter Blick ins nächste Tal, nein, vor einem eröffnet sich ein neuer Ort, eine neue Landschaft, in der nochmal ein Bach fließt, Pferde grasen, oder einfach nur karge Geröllfelder oder Wiesen. Man kommt den Wolken langsam näher, die schnell über den Berg hinweg ziehen. Dieses Spiel wiederholt sich mehrmals, mit immer wieder überraschenden neuen Orten hoch in den Bergen, die vom Tal aus nicht zu erahnen sind. Dem wahren Pass der letzten Endes über den Berg führt, erkennt man meistens daran, dass der Wind immer stärker zu nimmt, bis er einem am Ende fast schon über den Pass schieben mag. Bei den letzten Schritten tauchen auf einmal weit entfernt Gipfel am Horizont auf, wenn ich den Scheitel erklimm. Oben angekommen breite ich die Arme aus und spüre Freiheit. Wo es rauf geht, geht es auch wieder runter. Im Guidebook stand nachdem man nach einiger Zeit durch einen Wald gegangen ist, werden die Bäume irgendwann spärlicher und es erstreckt sich eine kleine Aue mit guten Plätzen für die Nacht. Nachdem ich auf der einen Seite noch eine Herde Kühe passiert habe, bin ich noch ein Stückchen weiter in den Wald nach der Aue um mein Zelt aufzuschlagen. Natürlich in der Nähe vom Fluss um mich noch ein bisschen zu waschen. Nach dem Kochen bin ich dann auch schnell in fie Schlafklamotten und in den Schlafsack gehüpft, weil es auch schon langsam kalt geworden ist. (Auf 2000 Meter vermute ich waren die Temperaturen im unterem Einstelligen, in der Nacht) Und wer kommt da langsam angetrapt, auf der anderen Seite des Flusses? Die erste Kuh. Und anhand der Glocken, wusste ich, dass sie nicht alleine war. Zwei, drei und noch ein paar kleine. Dann fing die erste Kuh an den Fluss zu durchqueren. Und bis ich mich versah, war ich eingekreist in Mitten einer Herde von grasenden Kühen. Schon ein unwohles Gefühl, wenn alles was doch von mehreren Auto-schweren behörnten Rindviecher eine Papier-dünne Zeltwand ist. Vorallem, nachdem ich gesehen habe, wie diese grob durch kleine Tannen hindurch steigen. Als die kleinen noch angefangen haben Faxen zu machen, bin ich raus und habe angefangen sie etwas weg zu scheuchen. Hat auch besser funktioniert, als erwartet, wobei sie sich nicht sonderlich beeindruckt von mir gezeigt haben. Weiter, mit dem Hörbuch fast eingeschlafen und schon längst dunkel geworden, schrecke ich auf einmal auf. Lautes gemuhe und geröhre, und einige Laute Hufen Tritte die auf rennende Kühe schließen ließen. Ich habe mich gefühlt wie Simba in der Schlucht, Angst davor zertrampelt zu werden. Ich springe aus dem Schlafsack und Zelt, Kopflampe auf und Pfefferspray in der Hand, weil mir auch noch kurz in den Sinn gekommen ist, wovor die Kühe evtl. wegrennen mochten!? Auf einmal war wieder alles still. Mich blicken nur etliche leuchtende Augen an. Ich habe nicht wirklich ein Auge zubekommen diese Nacht 😄

checked in at 8/6/2023

Tavascan

Mein Foodbag ist noch voll und sollte locker bis Arinsal, Andorra reichen, und doch bin ich nach nur 3 Tagen wieder im Hotel. Die Tage haben mich wirklich gefordert. Nicht nur Schweiß, Kraft und Stamina, diesmal verlangte der Trail nach Blut. Ich bin zweimal gestürzt und einmal avgerutscht. Ein paar blaue Flecken und viele Schrammen an Armen, Beinen und Schultern. Aber ich bin wohlauf! Nicht schwerer verletzt oder dergleichen. Heute hat es wie aus Eimern geschüttet. Der Abstieg erfolgte über Fels der von längst vergangenen Gletscher glatt geschliffen war. Ich wollte nur schauen wie ich dort an besten runter komme, und schon hat es mir die Beine weg gezogen. Zum Glück rutschte ich in eine sichere Richtung. Den Rest des Abstiegs habe ich auf allen Vieren gemacht, bis ich wieder auf normalen Wegen gekommen bin. Dies war nun das zweite Mal, dass ich mich unsicher gefühlt habe, nur war ich dieses Mal alleine. Das Spanische Paar und die Jungs aus Hongkong die mich gestern noch mit guter Laune den Berg hochgezogen haben waren bereits früher gegangen. Das ist nicht die Herausforderung nach der ich Suche, und doch bin ich fest entschlossen das Mittelmeer zu erreichen. Ich werde nochmals versuchen schwierigere Passagen zu umgehen, aber das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen. Letztendlich gehört es wohl zu einem Abenteuer dazu, dass man nicht immer weiß wie der Weg verläuft. Und was ist eigentlich ein Weg? Einige Passagen hatten zumindest keinen erkennbaren Weg. Nur Mich als Punkt A und ein Ziel als Punkt B. Wie genau ich diesen Hang, oder jenes Boulderfeld zu begehen habe, war nicht zu erkennen und dem GPS nicht zu trauen. Das ist zwar sehr spannend und führt an Orte an die nur wenige Menschen kommen, doch wünsche ich mir für solche Abenteuer jemand mit dem ich mir die Freude, Entscheidungen und Sorgen teilen kann. Ich freue mich schon wenn es nach Andorra bald auf den GR10 geht und es wieder "einfaches" Weitwandern ist. Bis dahin, Wettervorhersage sieht gut aus! Und die Ausrüstung ist auch wieder trocken.

checked in at 8/4/2023

Salardu

Heute schreibe ich euch an meinem "freien" Tag. Ich mache einen Zero in Salardu. Ich bin mittlerweile in Catalonia angekommen und habe bereits über die Hälfte des Trails absolviert. Mein letzter Check-in in Gavarnie fühlt sich schon wie eine Ewigkeit her an. Die ersten Tage nach Gavarnie habe ich mir wirklich etwas schwer getan, da ich nun doch ganz alleine gewandert bin. Da habe ich meine Freunde sehr vermisst. Man sieht zwar immer wieder die gleichen Leute, und ich freue mich auch jedes Mal, wenn ich wieder auf bekannte Gesichter treffe, wir uns über vergangene oder künftige Streckenabschnitte unterhalten oder etwas gemeinsam Essen und Trinken. Aber es hat ein paar Tage gedauert bis sich bei mir ein wohliges Gefühl der Solitude eingestellt hat. Das Gefühl wofür ich ursprünglich mich auf dieses Abenteuer begeben habe. Der Trailer war weniger abwechslungsreich, als im Parc National, hat aber trotzdem an vielen schönen Orten vorbei geführt. Einen großen Teil habe ich auf dem GR11 zurück gelegt, was mich oftmals an den Appalachian Trail erinnert hat. Breiter ausgetretene Wege, Service und Dirtroads, und immer die nächste Markierung im Blick. Auch gab es wieder mehr Wald und Berge die bis zur Spitze mit Bäumen bewachsen waren. Es ging über teils saftige grüne Wiesen, vielerorts aber auch Gold-braune bis rostig-rote lange Gräser die sich in Wellen im Wind bewegen. Aber auch auf dem GR11 gibt es viele Höhenmeter zu absolvieren, über hohe Pässe, mit toller Aussicht, über Boulder, Split und Geröll. Jedoch führten vorallem die Dirtroads zu langen, gemäßigten aber auch mundänen Abschnitten. Wasser und Zeltplätze gibt es weiterhin ausreichend. Auch unterwegs war es weiterhin einfach an einem Refugio oder Restaurant nochmals einen Snack zu bekommen, sodass ich meinen letzten Halt übersprungen habe. Auf dem Campingplatz Ixeia bin ich früh angekommen, habe geduscht, gewaschen und gut gegessen. Nachdem ich auch meine elektronischen Geräte aufgeladen habe und etwas telefoniert habe, hatte ich mich dazu entschieden doch nochmal 3 Stunden des nächsten Tages anzugehen. Allgemeine hat sich bei mir etwas mehr Flexibilität eingestellt. Wandern in den frühen Morgenstunden oder später am Tag bis kurz vor der Dämmung, ergibt eine ganz andere Stimmung. Vorallem Abends hoppeln einem unzählige Murmeltiere über den Weg. Man muss nur aufpassen, dass man nicht dem ganzen Tag läuft, sonst danken es einem die Beine. So kommt dann ein kühler Bergsee gelegen in dem man sich Mittags bei ein paar Runden Schwimmen gut abkühlen kann, sehr gelegen. Auch eine Stunde zu gehen und erst dann Frühstück zu kochen führt zu mehr Pausen. Allgemein bin ich mit dem Start der GR11 Variante dazu übergegangen meinen Tag und Route etwas flexibler zu planen. Vorallem auf der nächsten Etappe nach Andorra wird das wichtig, weil dort keine Dörfer oder bewirtschaftete Refugios auf dem "offiziellen"/Cicerone Weg liegen. So muss ich anhand des Pocket Guides und Karte mir meinen eigenen HRP planen, was ja auch ein bisschen den Reiz vom HRP gegenüber dem GR11 aus macht. Die nächste Etappe wird unter diesem Aspekt aber auf jeden Fall spannend. Ich bin mit meiner Ausrüstung ja sehr zufrieden, doch möchte ich euch kurz von ein paar kleineren Fails berichten. I'm Gegensatz zu den meisten die mit Gas kochen, habe ich einen Spiritus Kocher. In Gavarnie habe ich neuen Brennstoff gekauft und war sehr froh, dass in einem kleinen Laden eine Frau mir eine Flasche "Fuel" under der Theke hervorzog. Am ersten Tag ausprobiert war ich entsetzt von der riesen Flamme, die schon fast einem ausgewachsen Lagerfeuer gleich. Vor Angst das trockene Gras zu entzünden, habe ich flaschenweise Wasser rings um den Kocher geleert. Zum Glück habe ich direkt neben einem Bachlauf gekocht. Zwei Tage später konnte ich dieses Waldbrandrisiko gegen eine normale Flasche Spiritus eintauschen. Ich habe ja immer Angst gehabt, dass Trinkblasen schnell eklig werden, so habe ich lange auf Flaschen gesetzte. Für diesen Trip, habe ich einen Adapter für einen Trinkschlauch auf eine Flasche gefunden und gekauft. Es ist wirklich Luxus bei einem langen Aufstieg nicht nach einer Flasche greifen zu müssen, bzw. den Rucksack absetzen zu müssen. Diesen Ausrüstungsgegenstand habe ich wirklich lieben gelernt. Leider hat sich darin nun Schimmel gebildet, sodass ich nun wieder aus der Flasche trinken muss. Und zu guter Letzt, ist mir meine Tube Bebanthen in meiner Hüftgurt Tasche ausgelaufen, sodass alles darin fettig und schmierig war. Das sind so die kleinen Schwierigkeiten mit denen ich zu kämpfen habe:) Körperlich geht es mir gut. Die Knie machen mal besser mal schlechter mit, sollten aber bis zum Mittelmeer durchhalten. Ich sehe es auch nicht mehr so verkniffen das auf den Tag genau zu schaffen. Ich habe nämlich noch etwas entspannteren Urlaub ab dem 21. geplant. Sollte ich also nochmal einen oder zwei Tagen überspringen müssen, ist das kein Problem, und die Knie Danken es mir. Heute fahre ich noch nach Vielha, um zum einen einen Ersatzschlauch zu finden und um in einen Großen Supermarkt meine leer geworden Vorräte wieder aufzustocken. Morgen geht es dann weiter. Die nächste Etappe ist 9 Tage lang. Mal sehen ob ich es schaffe mich zwischen drin zu melden. Happy Trails!

checked in at 8/1/2023

Gavarnie

Die letzten Tage haben uns hauptsächlich durch den Parc National des Pyrénées geführt. Jeder einzelne Tag war auf seine Weise atemberaubend schön. Die Landschaft und das Klima haben sich jeden Tag drastisch geändert. Und ich konnte die Tage noch vollständig mit meinen Freunden genießen, von denen ich mich heute nun letztendlich verabschiedet habe. Einen dicken Gruß und großes Dankeschön für die schöne Zeit an Diana, Anett und Dirk 😘 Ihr werdet mir fehlen. Nach Candanchu sind wir in ein idyllisches sattes Tal des Parkes gestiegen das zu Anfangs noch etwas mystisch wirkte durch den Nebel. Gegen später aber wunderschöne Blicke auf die umrandenden Berge eröffnete. Eine Reihe von leuchtenden roten Bergen stand besonders hervor.wir vermuten vielleicht alte Vulkane, die es laut Guide in dieser Gegend geben sollte. Am nächsten Tag kamen wir an eine lang diskutierte Challenge. Ein ca. 200 Meter langes Drahtseil Stück, das wir als Gruppe gemeinsam gemeistert haben. Es war nicht gefährlich, aber war doch ein Stückchen Kopfsache dort durch zu steigen. Wie aber bereits auch schon zuvor besprochen sind wir danach dann eine Umgehung gelaufen, die und mal wieder auf die Spanische Seite gebracht hat. Allgegenwärtig im Parc National sind die vielen Seen, in allen erdenklichen Farben. Türkis, Blau, Grün, Glas klar... Auf der spanischen Seite, entlang eines besonders langen Sees, hat das Klima zusammen mit der veränderten Vegetation schon fast den Eindruck erweckt, dass wir bereits am Meer angekommen sind. Am Tag darauf sind wir durch eher karge Landschaft gestiegen, durch ein großes Geröllfeld, und über den für mich wohl höchsten Punkt auf dem HRP, über 2700 Meter. Vorbei an ein Überbleibsel eines Gletschers und durch ein Tal, mit flachen Boden, geprägt von dessen Vergangenheit. Mehrere milchig bläuliche kleine Bäche zogen sich hindurch. Und der letzte Tag, 2000 Meter Abstieg nach Gavarnie hätte man vermuten können, man sei in Schottland. Die Nachmittage und Abende sind ebenso abwechslungsreich wie die Landschaft. Camping zwischen Geröll und Fels auf den paar wenigen flachen stellen Gras unterhalb eines Schneefeldes. Oder in ein spanisches Refugio geschleppt um halb 8 das Platz für 100 Leute bietet, die so laut sich unterhalten als wären sie im Fußball Stadium. Dort müssten wir auf einer Leiter unters Dach in die 2. Etage steigen und ich konnte noch nicht mal die Füße ausstrecken 😅. Camping im paradiesischen grün, zwischen Bäumen und Flussbiegung wo zum vollkommen Bilde nur noch ein Bär aus Streifzug fehlen würde. Und zu guter Letzt Cowboy Camping auf über 2500 Meter unter den schönsten Sternenhimmel den man sich vorstellen kann. Leider aber auch in einer sehr nassen Wolke, sodass sich zumindest zwei von uns um 3 Uhr Nachts mit triefenden Schlafsack in den Notraum der am höchsten bewirtschafteten Refugio in den Pyrenäen gerettet haben. Den Knien geht es soweit ganz gut, und die nächsten Tage, mit der GR11 Variante sollten noch zur Schonung beitragen. Ansonsten hätte ich hier gerne einen Zero Tag gemacht, aber das Dorf hier ist leider eher unattraktiv touristisch. So zieht es mich morgen nach Frühstück und Resupply wieder in neue Abenteuer! Ich bin gespannt was oder wer mich erwartet.

checked in at 7/25/2023

Candanchu

Heute doch nochmal in einem Refugio in Candanchu gelandet. Der Plan war eigentlich nur nochmal Essen aufstocken und noch bis zum nächsten Camp, aber das wären nochmal 500 Höhenmeter und über 6 km. Die Knie melden sich langsam und ich glaube ich kann froh sein, wenn ich die Tage nach Plan schaffe und werde nicht versuchen noch mehr rein zu laufen. Das gute ist, dass ich noch eine kleine Weile länger mit meiner Tramily verbringen kann ☺️ Wir hatten uns schon vorsorglich verabschiedet, und das hat mir im zweiten Teil vom Tag doch etwas auf die Stimmung geschlagen. Habe mich umso mehr gefreut, dass wir wieder ein Zimmer zusammen bekommen haben. Wir hatten gestern schon den fast besten Tag der Tour zusammen verbracht. Von Lescun aus ging es auf über 2000 Meter zu einem wunderschönen klären Bergsee. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen darin zu schwimmen. Danach konnte ich auch zur Abwechslung mal die Sonne genießen. Die Aussicht war wieder gigantisch über dem Wolkenmeer. Es ist wie zwei Welten. Eine über und eine unter den Wolken. Bei dem See war auch eine Hütte bei der wir gezielter haben. Diese scheint Material ausschließlich von Eseln 🐴geliefert zu bekommen. Für die nächsten Tage müssen wir wieder ein paar knifflige Stellen umgehen und für die Etappe nach Gavarnie werde ich für längere Zeit auf den GR 11 ausweichen. Dort kommen nämlich 3 Tage hintereinander die als "Extrem" gekennzeichnet sind. Bis dahin heißt es dann aber wirklich Abschied nehmen, weil meine Freunde dann wieder nach Hause gehen werden. Aber ein Tag nach dem anderen. Jetzt freue ich mich erst noch auf die nächsten Tage zu viert.

checked in at 7/20/2023

Lescun

Das war eine lange Etappe. Und endlich sind wir in Lescun angekommen. Eine kleines malerisches Bergdorf in dem man mit Englisch nicht weit kommt. Dafür gibt es gutes Essen und wir sind in einer kleinen Herberge untergekommen mit Mehrbettzimmer und Gemeinschaftsräumen. Es waren ein paar anstrengende aber wunderschöne Tage mit dabei. Anfangs war es noch etwas regnerisch, aber gegen Ende hat die brutale Hitze und die erbarmungslose Sonne wieder gesiegt. Bei 33 Grad waren wir sehr froh über die heutige Dusche. In zwei Tagen gibt es nochmals eine Möglichkeit zum Einkaufen aber nächstes Etappenziel ist Gavanier in ca. 7 Tagen. Unseren ersten 2000er den Ohri haben wir vernünftigerweise abgebrochen, nachdem wir uns alle nicht sehr wohl gefühlt haben. Es ging über einen hohen schwierigen Grad und die Seiten waren sehr steil. Die Knie haben gezittert und wie versprochen habe ich nicht vor mich in Gefahr zu begeben. Wir haben einstimmig entschieden einen Ausstieg zu suchen und den Gipfel zu umlaufen. Im guidebook vorausgeschaut steht uns das wohl noch ein paar mal bevor und wir planen entsprechende Umgebungen im voraus. Und die schönsten Bilder hatten wir eh schon in der früh als die Täler noch voller Wolken waren und wir darüber standen. Gestern war bisher landschaftlich der schönste Tag. Und genau das Weitwandergefühl, nach dem ich gesucht habe. Es ging zuerst auf breiten Pfaden über die Berge und Wiesen vorbei an allerlei Tieren. Einmal müsste ich wieder Pferden ausweichen. Mittags haben wir an der Refugio der Belagua gegessen und danach ging es über ein Hochtal und Pass zur Source de Marmitou. Das Tal war voll mit Felsen, Nadelbaumen und Bouldern. Um jede Ecke die man ging eröffnete sich ein neues grandioses Bild. Und auch der Campsite einfach nur traumhaft, umgeben von Bergen und vielen kleinen Quellen. Hier in Lescun hat sich die gesamte Tramily eingefunden, bis auf unseren witzigen Franzosen mit der Pickaxe, den wir schon seit ein paar Tagen vermissen. Also genug mit dem Update, ein kühles Bier wartet auf mich.

checked in at 7/18/2023

Iraty

Ein kurzer Check-in. Ich warte gerade den Regen ab. War ab heute Mittag so ein kleiner Nieselregen. Sollte aber später aufhören und dann Stelle ich mein Zelt auf. Gestern war wieder ein heißer Tag. Die Sonne war sehr stark. Zum Glück gab es einen starken Wind. Die Tour führte durch ein wunderschönes langes Hochtal, durch das ein kleines Flüsschen floss. Wir hatten kleinere Zwischenfälle mit Kühen die uns nicht den Weg entlang lassen wollten. Es waren sobei Bullen dabei. Andere Wanderer wurden von Pferden verfolgt. Aber heute wurden wir von einem Hund gestellt. Und das war wirklich heikel. Der kam über hundert Meter bellend auf uns zu gerannt. Und trotzdem wir langsam zurück sind kam er mit seiner Schnauze bis 5 cm vor meinen Oberschenkel. Puls 1000 und Pfefferspray in der Hand. Hat Dan aber zum Glück wieder abgelassen und wir sind einen anderen Weg gelaufen. Morgen wird es knackig auf über 2000 Meter und ein gutes Stück bis es wieder ein Camp gibt. Wetter soll aber besser sein. Bus Lescun dann.

checked in at 7/15/2023

Roncesvalles

Heute war wieder ein sehr schöner Tag. Vom Campingplatz sind alle recht früh aber noch vereinzelt nach und nach aufgebrochen. Es gibt hier auch doch noch sehr ausreichend Wasser, entgegen meine Befürchtungen, sodass ich mit nur einen Liter in dem Aufstieg gegangen bin. Morgen hat es dann Recht schnell aufgeklärt und die Sonne kam raus. Nach und nach haben wir alle Sheep Shit Mountain überquert und uns langsam zusammen gefunden, bis wir letztendlich in einer sehr heiteren Sechsergruppe entlang eines schönen Bergkamms im Schatten von Buchen gelaufen sind. Nachdem wir gestern in Frankreich genächtigt haben, haben wir heute wieder die Grenze nach Spanien überschritten. Wir haben auch einen Teil Jacobs Weg gemacht und sind an einer großen Pilgerunterkunft vorbei gekommen. Die nächsten Tage werden etwas anspruchsvoller. Erstmal steht wieder ein sehr heißer Tag vorraus morgen mit über 30 Grad. Die Hoffnung ist natürlich, dass es in der Höhe nicht ganz so schlimm wird. Dementsprechend wohl auch Gewitter am Tag darauf. Und dann sollten es noch zwei weitere Tage dauern bis ich in Lescun bin. Könnte dieses Mal wirklich sein, dass ich in der Zeit keine Updates schreiben kann. Also bitte keine Sorgen machen.

checked in at 7/13/2023

Aldudes

Heute war ein sehr schöner Tag. Mein Vorhaben es heute ganz gemütlich angehen zu lassen war erfolgreich. Heute waren es ca. 16 km und knapp 800 Höhenmeter. Die Muskeln und der Körper haben sich erholt. Heute morgen habe ich noch etwas von Elizondo gesehen auf der Suche nach einer Apotheke. Ich habe mir Bebanthen gekauft um ein paar Wunde Stellen zu behandeln. Landschaftlich war es wunderbar heute. Abgesehen von der allgegenwärtigen Schaf Scheiße 💩 die in bei der hohen Luftfeuchtigkeit hier auch besonders duftet 😅 Erst ging es wieder durch dicht gewachsene Farne mit ein paar vereinzelten Dornen Gewächs. Danach durch sehr schöne Wälder mit großen alten moosbewachsenen Buchen und ein paar Eichen. Pause habe ich idyllisch an einem kleinen Wasserlauf mit einem Pferd gemacht. Hatte noch Verpflegung aus der Stadt wo der Wanderhunger mich geleistet hatte. Es gab Brötchen mit Guacamole, gegrillten Paprika aus dem Glas und Käse 😊 Anschließend wurde die Landschaft etwas karger und ich habe nochmals Pause auf einem hohen Pass gemacht. Ein schöner großer flacher Felsen hat mich eingeladen etwas Stretching und Yoga zu machen. Auf einmal kamen eine ganze Schar an Adlern über den Pass geflogen und haben dann weiter unten über dem Tal gekreist. Und ich glaube ich habe auch noch ein paar Geier gesehen, aber entscheidet selbst. Die Nacht verbringe ich auf einer schönen Picknick Wiese hinter einem kleinen Shop an einem Flüsschen. Hier sind auch schon ein Franzose den ich gestern bereits kennen gelernt habe und ein Paar aus Australien, die ich am ersten Tag bereits kurz gesehen hatte. Es fängt an sich ein wenig wie eine Community an zu fühlen. Heute Abend gibt es noch ein kleines Gläschen Wein 🍷 So lässt es sich genießen.

checked in at 7/12/2023

Elizondo

Gestern habe ich oberhalb von Bera Übernachtung. Das letzte Stück auf den Santa Barbara war wirklich anstrengend. Sie Hitze gestern hat zugeschlagen. Hat sich allerd gelohnt, weil ich nicht nur eine nette Wanderin kennengelernt habe die auf dem GR 11 unterwegs ist, sondern auch einen schönen Sonnenuntergang genießen konnte. Habe auch das erste mal Cowgirl Camping gemacht, also unter freiem Himmel. Für heute Abend war Gewitter vorher gesagt. Der Routenplanung entsprechend war auch die Abfolge von Wasser, Anstieg und ein guter Ort für ein Biwak auch nicht vorteilhaft. So habe ich mich entschieden zu sehen wie weit ich komme, und evtl ein gutes Plätzchen vor dem Gewitter zu finden, oder alternativ bis nach Elizondo zu wandern. Letzteres habe ich dann auch gemacht. Das ist zwar eine normale Etapptder GR 11, hat aber gute 30 km! War also ein kleines Gewaltmärschchen 😃 So hat die Dusche dann besonders gut getan. Für morgen ist dann wieder eine gemäßigtere Etappe geplant und dann ist auch die erste Sektion schon vorbei. Etappe zwei sind die Berge schon etwas höher und die ersten Refugios liegen auf der Strecke, die ich miral anschreiben wollte.

checked in at 7/11/2023